Teil 2: Messdaten effizient nutzen und integrieren
Im ersten Teil unserer Serie haben wir gezeigt, wie Sie Messdaten kostengünstig abbilden und mit ihrer bestehender Infrastruktur starten können. Falls Sie den Artikel noch nicht gelesen haben, finden Sie ihn hier: Messdaten kostengünstig abbilden | Teil 1. Nun möchten wir noch einen Schritt weitergehen und uns einem spannenden neuen Thema widmen: Wie Sie Messdaten von Energieversorgern beziehen und effizient nutzen können. Erfahren Sie, welche Vorteile sich daraus ergeben, welche typischen Datenformate und Übertragungswege es gibt und welche Herausforderungen auf Sie warten.
Das wichtigste in Kürze
- Warum Sie vorhandene Daten nutzen können und keine eigene Infrastruktur aufbauen müssen
- Wie sehen typische Datenformate und Übertragungswege aus (CSV, API, EBIX etc.)
- Welche Voraussetzungen und Herausforderungen gibt es bei der Beschaffung von Messdaten
- Warum sind Datenschutz und vertragliche Rahmenbedingungen wichtig
- Wie funktioniert die Integration von Netzbetreiberdaten in e3m
- Welche Tipps gibt es zur Automatisierung des Imports und zur Datenvalidierung
Vorteile: Vorhandene Daten nutzen, keine eigene Infrastruktur nötig
Die Nutzung vorhandener Messdaten von Energieversorger bietet Immobilienbesitzern klare Vorteile. Statt selbst in teure Messgeräte oder komplexe Systeme investieren zu müssen, können Sie auf bereits vorhandene und verlässliche Daten zugreifen. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Zeit und Aufwand bei der Erfassung und Auswertung Ihrer Energieverbräuche. Mit diesen Daten erhalten Sie transparente Einblicke in den Energieverbrauch Ihrer Immobilien, was Ihnen hilft, Einsparpotenziale zu erkennen und effizienter zu wirtschaften. So können Sie fundierte Entscheidungen treffen, Ihre Betriebskosten senken und den Wert Ihrer Immobilien steigern; ein echter Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend energieeffizienten Markt.
Typische Anwendungsbereiche
Messdaten finden in vielen Bereichen Anwendung und bieten sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen zahlreiche Vorteile.
Immobilienwirtschaft: Immobilienbesitzer und Verwalter
In der Immobilienwirtschaft werden Messdaten genutzt, um den Energieverbrauch einzelner Gebäude, Wohnungen oder Gewerbeeinheiten zu messen und zu vergleichen. So können Immobilienbesitzer und Verwalter gezielt Einsparpotenziale identifizieren und die Betriebskosten für Mieter und Eigentümer senken.
Industrie
In der Industrie dienen Messdaten dazu, Produktionsprozesse zu überwachen und zu optimieren. Durch die kontinuierliche Erfassung von Energieverbräuchen lassen sich ineffiziente Anlagen oder Prozesse schnell erkennen und gezielt verbessern. Zudem können Kosten gespart werden indem die Leistungsgrenzen überwacht werden und gezielte Massnahmen zum Beispiel eine Kaskadierung der Anlagen angelegt werden.
Schulen, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden
Auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung, etwa in Schulen, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden, helfen Messdaten dabei, den Energieeinsatz zu steuern und nachhaltiger zu gestalten.
Energiemanagement in Unternehmen
Hier werden Messdaten genutzt, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu dokumentieren, Fördermittel zu beantragen oder Zertifizierungen zu erhalten. Die typischen Verbindungen von Messdaten mit anderen Systemen, etwa Abrechnungssoftware, Gebäudeleittechnik oder Energiemanagementplattformen, ermöglichen eine automatisierte und effiziente Nutzung der erfassten Informationen.
Unternehmen und andere Organisationen
Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch den gezielten Einsatz von Messdaten können Unternehmen und andere Organisationen nicht nur Kosten sparen, sondern auch ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die Bedeutung von Messdaten als Teil moderner Energiestrategien nimmt daher stetig zu.
Typische Datenformate und Übertragungswege (CSV, API, EBIX etc.)
Als Immobilienbesitzer profitieren Sie besonders von der Nutzung verschiedener Datenformate, die den Empfang und die Verarbeitung von Messdaten erleichtern. Hier sind die wichtigsten Formate und Übertragungswege, die Ihnen helfen, den Überblick über den Energieverbrauch Ihrer Objekte zu behalten:
API (Application Programming Interface)
APIs ermöglichen eine automatische und direkte Übertragung der Messdaten in Ihre Verwaltungs- oder Abrechnungssysteme. Das spart Zeit und minimiert Fehlerquellen.
EBIX (European forum for energy Business Information eXchange)
Definiert die Regeln und das Format für den elektronischen Datenaustausch im europäischen Strom- und Gasmarkt. Es ist ein Standard, der sicherstellt, dass die Kommunikationsprozesse für Vorgänge wie Lieferantenwechsel, Messdatenübermittlung oder Abrechnung reibungslos zwischen allen Marktteilnehmern funktionieren. EBIX schafft damit die Grundlage für einen transparenten und effizienten Energiemarkt in Europa.
XML (Extensible Markup Language)
Ein flexibles Datenformat, das strukturierte Informationen in einer hierarchischen Form darstellt und häufig für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen verwendet wird.
JSON (JavaScript Object Notation)
Ein leichtgewichtiges, einfach lesbares Format, das besonders bei Webanwendungen und APIs zur Übertragung von Messdaten genutzt wird.
DLMS/COSEM (Device Language Message Specification/Companion Specification for Energy Metering)
Ein internationaler Standard für die Kommunikation mit intelligenten Messgeräten, der detaillierte und sichere Datenübertragungen ermöglicht.
CSV (Comma-separated values)
Ein einfaches, textbasiertes Format zum Speichern von Daten in Tabellenform. Jede Zeile in einer CSV-Datei repräsentiert einen Datensatz, und die einzelnen Werte innerhalb einer Zeile werden durch ein Trennzeichen, meist ein Komma, voneinander getrennt. Dadurch können Daten leicht zwischen verschiedenen Programmen und Datenbanken ausgetauscht werden
Diese Formate gewährleisten, dass Sie jederzeit verlässliche und aktuelle Daten zur Hand haben. So können Sie nicht nur Kosten senken, sondern auch Ihre Immobilienbewirtschaftung effizienter gestalten, ein klarer Wettbewerbsvorteil in einem energieintensiven Markt.
Voraussetzungen und Herausforderungen bei der Beschaffung
Bei der Beschaffung von Messdaten von Energieversorgern müssen Immobilienbesitzer einige Voraussetzungen beachten: Die Daten sollten in gängigen Formaten wie CSV, EBIX oder API vorliegen, um eine einfache Integration in Verwaltungs- oder Abrechnungssysteme zu ermöglichen. Datenschutz und vertragliche Regelungen sind wichtig, um den sicheren Umgang mit Verbrauchsdaten zu gewährleisten. Herausforderungen sind oft fehlende Schnittstellen oder unklare Zuständigkeiten. Mit e3m steht eine Lösung bereit, die den Import und die Nutzung von Netzbetreiberdaten einfach und sicher macht.
Datenschutz und vertragliche Rahmenbedingungen
Datenschutz und klare vertragliche Regelungen sind entscheidend, um sensible Messdaten rechtssicher zu nutzen und Vertrauen zu schaffen. Verträge regeln den Datenzugang und die Nutzung, sodass Daten zuverlässig und gesetzeskonform verarbeitet werden. Der Schutz der Daten ist die Basis für eine verantwortungsvolle Nutzung von Messdaten. Auf dem Admin-Portal gelten die Schweizer Datenschutzbestimmungen, insbesondere das revidierte Datenschutzgesetz (DSG) und die Datenschutzverordnung (DSV).
Beispiel: Integration von Netzbetreiberdaten in e3m
Die Integration von Netzbetreiberdaten in e3m ermöglicht eine automatische Übernahme Ihrer Messdaten, spart Zeit und reduziert Fehler. So behalten Sie stets aktuelle Verbrauchsdaten im Blick. Wenn Sie Fragen zu e3m haben, können Sie gerne eine kostenlose Erstberatung buchen. Für eine unverbindliche Demo können Sie ausserdem einen Demo-Account anfragen und die Funktionen selbst testen.
Tipps zur Automatisierung des Imports und Datenvalidierung
Nutzen Sie bewährte Methoden, um den Import zu automatisieren und die Datenqualität sicherzustellen. Hier sind fünf hilfreiche Tipps:
- Automatisierte Schnittstellen nutzen: Verwenden Sie APIs oder standardisierte Formate wie CSV oder EBIX, um den Datenimport ohne manuellen Aufwand zu ermöglichen.
- Regelmässige Datenprüfungen: Implementieren Sie automatisierte Validierungsprozesse, die Daten auf Vollständigkeit, Plausibilität und Fehler überprüfen.
- Fehlermeldungen und Benachrichtigungen: Richten Sie ein System ein, das bei Datenabweichungen oder Importfehlern sofort informiert, um schnelle Korrekturen zu gewährleisten.
- Datenhistorie und Backups: Speichern Sie importierte Datenversionen, um bei Bedarf auf frühere Zustände zurückgreifen zu können und Datenverluste zu vermeiden.
- Integration in bestehende Systeme: Sorgen Sie für eine nahtlose Anbindung der Messdaten an Ihre Verwaltungs- oder Abrechnungssysteme, um Prozesse zu automatisieren und Doppelarbeit zu vermeiden.
Zukunft der Energieversorgung
Die Zukunft der Energieversorgung ist eng mit der intelligenten Nutzung von Messdaten verknüpft. Neue Technologien wie Smart Metering, das Internet der Dinge (IoT) und fortschrittliche Analysesysteme ermöglichen es, Messdaten in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten. Unternehmen und Privatpersonen profitieren so von mehr Transparenz und besserer Kontrolle über ihren Energieverbrauch.
Im europäischen Kontext gewinnen Datenschutz und die Integration von Messdaten in übergeordnete Systeme zunehmend an Bedeutung. Initiativen wie das „Clean Energy Package“ setzen klare Rahmenbedingungen. Auch in der Schweiz werden die gesetzlichen Vorgaben stetig weiterentwickelt.
Die Digitalisierung ermöglicht automatisierte Prozesse und neue Geschäftsmodelle wie Demand Response oder Peer-to-Peer-Energiehandel. Unternehmen, die frühzeitig auf die intelligente Nutzung von Messdaten setzen, können Kosten senken, ihre Energieeffizienz steigern und neue Geschäftsfelder erschliessen. Die Zukunft der Energieversorgung ist digital, vernetzt und basiert auf der intelligenten Nutzung von Messdaten, ein klarer Vorteil für alle, die diesen Wandel aktiv mitgestalten.
Fazit
Die Nutzung von Messdaten von Energieversorgern bietet Immobilienbesitzern zahlreiche Vorteile. Sie sparen Kosten und Aufwand, da keine eigene Messinfrastruktur erforderlich ist, und erhalten gleichzeitig transparente und verlässliche Informationen über den Energieverbrauch. Die Integration verschiedener Datenformate und automatisierte Prozesse erleichtern die Datenverarbeitung und verbessern die Effizienz der Immobilienbewirtschaftung. Datenschutz und vertragliche Rahmenbedingungen sind dabei unerlässlich, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Insgesamt ermöglichen diese Massnahmen eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um Betriebskosten zu senken und den Wert der Immobilien langfristig zu steigern.
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Kontakt
Adrian Hofstetter: Bereichsleiter Energiesysteme, Mitglied der Geschäftsleitung
Adrian Hofstetter verfügt über tiefgehendes Wissen in Energie- und Ressourceneffizienz sowie langjähriger Praxiserfahrung. Durch seine zahlreichen Weiterbildungen in den Bereichen Energieberatung, Recycling und erneuerbare Energien ist er breit aufgestellt und praxisorientiert. Seine technische Grundausbildung als Elektromonteur und Kaufmann bildet eine solide Basis für seine heutigen Beratungskompetenzen.